Billy Nomates – „Metalhorse“-Tour 2025: Zwischen Verlust, Wahnsinn und Hoffnung

Ein baufälliger Vergnügungspark als Symbol für das Leben: kaputte Fahrgeschäfte, flackernde Lichter, Lachen aus der Konserve – willkommen in der Welt von Metalhorse, dem neuen Album von Billy Nomates. Am 16. Mai erscheint das Werk, das Tor Maries alias Billy Nomates als ihr bisher wichtigstes bezeichnet. Und am 24. und 26. November bringt sie es live nach Berlin (Kesselhaus) und Köln (Gebäude 9).

In den letzten 18 Monaten erlebte Maries Extreme: Der Verlust ihres Vaters, die Entscheidung, sich selbst zu managen, eine MS-Diagnose – und die unerschütterliche Motivation, weiter Musik zu machen. Metalhorse entstand in einem Studio in Südspanien – ohne Bassistin Mandy Clarke, die kurzfristig abreisen musste, mit alten Demos, neuen Ideen und einem musikalischen Mut, der alles überstrahlt. Das Ergebnis ist eine radikale Abkehr vom kantigen Lo-Fi-Punk ihrer frühen Werke – hin zu einem roheren, aber emotional tiefer gehenden Sound zwischen Blues, Folk und Synthesizer-Melancholie.

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Konzeptionell dreht sich das Album um die Metapher eines heruntergekommenen Freizeitparks – mal charmant, mal beängstigend, wie das Leben selbst. Songs wie „Nothing Worth Winnin“ oder „The Test“ verarbeiten persönliche wie gesellschaftliche Krisen – mit Motorengeräuschen, Spielautomaten-Samples und einer Prise schwarzem Humor. Besonders berührend: „Dark Horse Friend“, eine Zusammenarbeit mit Hugh Cornwell von den Stranglers, der zufällig zur gleichen Zeit im selben Studio war.

Doch bei all der Dunkelheit bleibt Metalhorse ein zutiefst menschliches Album – mit Momenten des Lichts, der Liebe und des Überlebenswillens. „Es gibt Hoffnung – selbst wenn sie nicht echt ist“, sagt Maries. Und genau das transportiert ihre Musik: Ehrlichkeit, ohne Pathos. Trost, ohne Kitsch. Haltung, ohne Zynismus.

Wer Billy Nomates live erlebt, spürt diese rohe Energie – nicht inszeniert, sondern gelebte Realität. Ihre Shows sind kein Konzert im klassischen Sinne, sondern ein Erlebnis irgendwo zwischen Katharsis, Indie-Club und Wohnzimmer-Revolution.

Wer wissen will, was Musik im Jahr 2025 alles sein kann, sollte sich diese Tour nicht entgehen lassen. Billy Nomates – live am 24. November in Berlin (Kesselhaus) und am 26. November in Köln (Gebäude 9).

By admin

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