„Indie will never dead!“ – Diese Aussage trifft bei Andreas Liebert voll ins Schwarze. Mit seiner neuen Single aus der gleichnamigen EP „Mondlandung“ beweist der Künstler, dass kleine, fein arrangierte Songs oft die größte emotionale Wucht entfalten können. Linus Volkmann bringt es auf den Punkt: „Hier gibt es mehr zu entdecken als im Tausend Teile-Puzzle, hier dreht sich das Rad wie beim ersten Rausch auf dem Supermarkt-Parkplatz am Ortsausgang.“ Ein besseres Kompliment für dieses Werk kann man sich kaum wünschen.
Eine Reise durch Vergangenheit und Emotionen
Mit „Mondlandung“ taucht Liebert tief in seine persönliche Geschichte ein und öffnet eine Tür zu Erinnerungen, die geprägt sind von verblassenden Bildern und offenen Fragen. Der eindringliche Refrain „Wie hast du eigentlich geträumt? / Wie träumt man eigentlich von Zeit?“ thematisiert die Vergänglichkeit von Momenten und Beziehungen. Dieses Lied ist ein Abschiedslied, ein Nachdenken über verpasste Chancen und eine Reflexion über das, was zurückbleibt, wenn der Moment vergangen ist.
Die EP ist dabei weit mehr als ein nostalgischer Rückblick. Sie setzt sich mit der Fragilität des Lebens und der Beziehungen auseinander – nicht mit lauten Parolen, sondern mit poetischen und präzisen Texten, die die Hörer direkt ins Herz treffen.
Musikalische Präzision und emotionale Tiefe
Produziert von Michael Haves, dem kreativen Kopf der Indie-Band Super700, hat die EP „Mondlandung“ eine musikalische Handschrift, die gleichermaßen reduziert und doch strahlend ist. Haves, dessen Erfahrung ihn tief in die Indie-Musik-Szene verankert hat, arrangierte den Sound so, dass jedes Element im Vordergrund glänzt. Diese Mischung aus Minimalismus und emotionaler Intensität macht „Mondlandung“ zu einem Werk, das gleichzeitig vertraut und neu erscheint.
In der Tradition der Hamburger Schule
„Mondlandung“ reiht sich nahtlos in die Tradition der Hamburger Schule ein, die in den 90er Jahren mit Bands wie Tocotronic, Blumfeld und Die Sterne neue Maßstäbe in der deutschen Indie-Szene setzte. Liebert adaptiert diese introspektive, emotional aufgeladene Ästhetik und bringt sie in den Kontext der heutigen Zeit. Seine Texte und Melodien sind eine Hommage an diese Ära und gleichzeitig ein Beweis dafür, wie relevant und zeitgemäß dieser Ansatz immer noch ist.
Ein Werk zum Nachdenken und Fühlen
„Mondlandung“ ist mehr als nur eine Sammlung von Songs. Es ist eine emotionale Bestandsaufnahme unserer Zeit – mal fragil, mal mutig, immer ehrlich. Diese EP fordert dazu auf, innezuhalten und zuzuhören. Liebert gibt keine einfachen Antworten, sondern regt dazu an, sich den eigenen Gefühlen und Gedanken zu stellen. Seine Songs sind wie alte Freunde, die einem aufrichtig die Wahrheit sagen, ohne jemals den Trost der gemeinsamen Erinnerungen zu verlieren.
Mit „Mondlandung“ zeigt Andreas Liebert, wie Musik uns helfen kann, uns selbst und die Welt um uns besser zu verstehen. Eine Einladung, sich auf eine musikalische Reise zu begeben, die noch lange nach dem letzten Ton nachklingt.
