Vom Spätzünder zum Fan: Warum mich LOIs neues Album komplett erwischt hat

Es gibt Menschen, die leben hinter dem Mond – ja, ich gehöre dazu. Seit über 20 Jahren kein Fernseher, musikalisch immer noch tief verwurzelt in den 80ern. Neue Künstler entdecke ich nur durch persönliche Empfehlungen oder wenn mich eine Platte zufällig erreicht. Und diesmal muss ich Asche auf mein Haupt streuen: Ich habe den Hype um LOI komplett verpennt und einfach verpasst. Wer ist LOI? Das war meine erste Frage, die ich erst einmal googeln musste.

LOI, bürgerlich Leonie Greiner aus Mannheim, ist eine Künstlerin, deren Musik mich sofort gecatcht hat. Aber nicht unbedingt mit den Hits, die bereits Millionen Streams haben – „Gold“, „I Follow“ oder „Am I Enough“. Nein, es war das Gesamtpaket ihres Debütalbums „Left in Your Love“, das mich endgültig verstehen ließ, warum so viele Menschen ihre Musik feiern. Von „The Voice Kids“ über „Masked Singer“ bis hin zu diesem Album – ihre Karriere war eigentlich schon lange vorhersehbar. Ich habe sie nur schlichtweg übersehen. Aber besser spät als nie, oder?

Die Platte startet mit einem ihrer größten Hits: „I Follow“. Dieses Lied ist Teil des Soundtracks von „Ostwind – Der große Orkan“ und hätte genauso gut meine musikalische Jugend prägen können. Die Melodien, der Aufbau, die Atmosphäre – es erinnert mich an die ersten Alben von Madonna, Kylie Minogue oder Cyndi Lauper. Kaum eine Note vergeht, ohne dass man das Gefühl hat, LOI einfach folgen zu müssen.

Dann kommt „Melody“ – ein unglaublich emotionaler Song, der mich sowohl textlich als auch musikalisch in eine andere Welt katapultiert. Es ist eines dieser Lieder, das dich vollkommen einnimmt, dich dazu bringt, in Erinnerungen zu schwelgen, die du längst vergessen glaubtest. Wer von uns kennt nicht das Gefühl, jemanden verloren zu haben, der einem unglaublich wichtig war? Auch wenn wir keine Schuld daran tragen, suchen wir doch nach Fehlern, machen uns Vorwürfe über Dinge, die letztlich nie wirklich eine Rolle gespielt haben. Jeder Ton in „Melody“ erinnert daran, wie aus einem „Wir“ plötzlich ein „Du und ich“ wurde.

Ein weiteres Highlight für mich war „Pick Up“ – ein Song über echte Freundschaft. Kennt ihr diese eine Person, die man mitten in der Nacht anrufen kann, weil man jemanden zum Reden braucht? Die Person, die immer da ist, egal, was passiert? Genau dieses Gefühl fängt „Pick Up“ perfekt ein. Und auch wenn es nur ein Lied ist – es fühlt sich unglaublich authentisch an. Ich glaube Leonie sofort, dass sie genauso ein Mensch ist, auf den man sich verlassen kann.

Ein Track, der es direkt in meine persönliche Playlist geschafft hat, ist „Prove Me Wrong“. Produziert von Klosely alias Simon Klose, der bereits mit Zoe Wees, den Elevator Boys, Kelvin Jones oder Alexander Eder gearbeitet hat. Man merkt sofort: Hier steckt Qualität dahinter. Das Lied zieht dich mit seiner Energie direkt in seinen Bann und bleibt hängen – ein Ohrwurm im besten Sinne.

Das Album ist randvoll mit Songs, die berühren und zum Nachdenken anregen. Jeder Track erzählt eine Geschichte, jede Melodie trägt Emotionen mit sich. Ich könnte problemlos ein Buch über dieses Album schreiben, aber ich will euch die Freude nicht nehmen, es selbst zum ersten Mal zu hören. Es ist ein Genuss für fast alle Sinne. Ich selbst habe es mir bei einem Glas Weißwein und einer guten Zigarre das erste Mal gegeben – und es war eine dieser musikalischen Erfahrungen, die man so schnell nicht vergisst. Songs wie „Breathing“, „Don’t Worry About Me“, „Gold“, „I Loved“ und der Titeltrack „Left in Your Love“ haben mich auf so unterschiedliche Weise berührt, dass sie nun fester Bestandteil meiner Playlists sind – egal, ob beim Laufen oder Entspannen.

Musikalisch bewegt sich das Album zwischen den 80ern und modernen Gen-Z-Pop-Sounds. Viele elektronische Beats, treibende Rhythmen und melodische Elemente, die mich an The Weeknd, Beyoncé oder Dua Lipa erinnern, aber dennoch mit etwas Nostalgie durchzogen sind. Es sind die musikalischen Einflüsse der 80er, mit denen LOI aufgewachsen ist, kombiniert mit dem modernen Sound der 2020er. Diese Mischung macht das Album so besonders und einzigartig.

Ich kann nur sagen: LOI hat mich überrascht. Ihre Stimme, ihre Emotionen, ihre Musik – all das fühlt sich so ehrlich und greifbar an. Es gibt Künstler, die man hört, und Künstler, die man fühlt. LOI gehört definitiv zu Letzteren. Sie und ihre Musik haben einen Platz in meinem musikalischen Universum gefunden. Und ich bin mir sicher, dass sie noch lange bleiben wird.

Ich wünsche euch viel Spaß mit „Left in Your Love“. Hört es euch an, nehmt euch Zeit dafür – es lohnt sich. Versprochen!

JB

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